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FLACHSCHNITT

Mit diesem geschnitzten Relief versuchte ich, im Sinne des Philosophen Hegels, die «Dialektische Aufhebung» einer Tradition möglichst plakativ darzustellen; einerseits eine Aufhebung im Sinne des Überwindens der Tradition, dann das Aufheben gedacht als Aufbewahrung der Tradition und zu guter Letzt eine Aufhebung auf die nächste Stufe, wo die Tradition eine neue Funktion bekommt. Verwendet habe ich dazu das Sujet des Jagdwildes, waren doch solche Skulpturen ab den späten vierziger bis in die sechziger Jahre Exportschlager der Schweizer Holzbildhauer. Zeiten, auf die in der Schweizer Schnitzerei-Hochburg in Brienz mit Nostalgie zurückgeschaut wird, und die das Schaffen der dort ansässigen Künstler und Handwerker bis heute stark beeinflusst. Ebendiese Arbeiten lösten in mir zwei Gefühle aus: Bewunderung und Überdruss. Diese innere Diskrepanz gab mir schliesslich den Anstoss, dieses Werk zu verwirklichen. Eine Arbeit, mit welcher ich einerseits nach dem Stellenwert von Traditionen in konservativen wie auch in progressiven Kreisen frage und andererseits zu erforschen versuche, wie sich verschiedene Gruppen dieser Traditionen bedienen.

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